Peter Iljitsch Tschaikowsky war ein russischer Komponist der Romantik. Er hatte ein sehr einfühlsames und gefühlsbetontes Wesen, was sich auch in seiner Musik erkennen lässt. Viele seiner Werke, darunter sein 1. Klavierkonzert oder die Ballettsuite zu "Schwanensee" werden noch heute auf der ganzen Welt gehört. Er suchte nach Geborgenheit, konnte diese aber durch seine in der damaligen Zeit absolut inakzeptable Homosexualität nicht finden. Seine persönliche Neigung trieb ihn an seinem Lebensende in den Freitod, sodass sein Leben nur 53 Jahre lang dauerte.
Peter Iljitsch Tschaikowsky war ein russischer Komponist der Romantik. Er hatte ein sehr einfühlsames und gefühlsbetontes Wesen, was sich auch in seiner Musik erkennen lässt. Viele seiner Werke, darunter sein 1. Klavierkonzert oder die Ballettsuite zu "Schwanensee" werden noch heute auf der ganzen Welt gehört. Er suchte nach Geborgenheit, konnte diese aber durch seine in der damaligen Zeit absolut inakzeptable Homosexualität nicht finden. Seine persönliche Neigung trieb ihn an seinem Lebensende in den Freitod, sodass sein Leben nur 53 Jahre lang dauerte.
Tschaikowsky im Kreise seiner Familie (ganz links)
Peter (russ. Pjotr) wuchs als zweiter Sohn eines Bergbau-Ingenieurs in mittelständischen Verhältnissen auf. Schon früh erkannte man sein großes Talent, ebenso früh zeigte sich auch sein besonders empfindsames Wesen. Traurige Ereignisse aber auch Musik konnten ihn nachhaltig beeinflussen und zugleich bedrücken. Mit neun Jahren schickte ihn seine Mutter zur Vorbereitung für die Justizakademie auf eine Schule fern der Familie. Diese Trennung von der geliebten
Mutter hat Tschaikowsky sehr verstört und sollte ihn ein Leben lang begleiten. Im Alter von 14 Jahren verlor er seine Mutter und flüchtete sich zum Trost in die Musik.
Tschaikowsky ein Mensch zwischen Genie und Wahnsinn war? Eines Abends saß er auf seinem Bett und schrie: „Oh! Diese Musik, diese Musik!“ Im Haus jedoch war es still. „Hier ist sie, hier!“ erklärte er und deutete auf seinen Kopf. „Ich kann sie nicht loswerden. Sie läßt mich einfach nicht in Ruhe.“
Nach der Ausbildung an der Justizakademie erhielt er eine Anstellung im Justizministerium, die ihm aber immer verhasst war, sodass er sich 1861 nur mehr dem Kompositionsstudium hingab.
1866 übersiedelte Tschaikowsky nach Moskau, wo er bei dem Pianisten Nikolai Rubinstein wohnen konnte. Auf Kritik an seinen Werken reagierte er immer sehr sensibel und verstört.
1868 traf er mit Balakirew zusammen, der der Anführer der „Mächtigen Fünf“ war. Diese umfassten die russischen Komponisten Mili Balakirew, Alexander Borodin, César Cui, Modest Mussorgski und Nikolai Rimski-Korsakow. Ihr Ziel war die Förderung der russischen Musik ohne Orientierung am Westen.
1871 zog Tschaikowsky bei Rubinstein aus. Er sehnte sich immer nach einem häuslichen Familienleben, war den Frauen wegen seiner Homosexualität aber nicht zugetan. Er verbrachte viel Zeit bei seiner Schwester Sascha, war allgemein aber ein Suchender, der sich an dem Ort, wo er sich gerade befand, nicht wohlfühlte.
Tschaikowski mit seiner Frau
1877 bereiste Tschaikowsky verschiedene Städte
Europas. In Bayreuth besuchte er die
Erstaufführung des Ring des Nibelungen von
Richard Wagner und schrieb seinem Bruder: „[…] Früher war man bemüht, die Leute durch die Musik zu erfreuen – heutzutage jedoch quält man sie. […]“.
Seiner Homosexualität schämte er sich so sehr, dass er beschloss, durch eine Verehelichung dieser „Schande“ entkommen zu können. Inmitten dieser persönlichen Wirren erhielt der Komponist einen Brief einer jungen Frau namens Antonina Iwanowna. Diese offenbarte in ihrem Brief, von seiner Musik völlig gefangen zu sein und drohte mit Selbstmord, sollte sich Tschaikowsky nicht einverstanden erklären, sie zu treffen. Ohne große Überlegung machte dieser bei dem Treffen einen Heiratsantrag, was in eine vom ersten Moment an katastrophale Ehe führte. Schon allein die körperliche Anwesenheit seiner Frau machte Tschaikowsky krank und er ging ihr so gut er konnte aus dem Wege. Unterstützung erhielt er von einer langjährigen (Brief)Freundin, die ihm auch finanziell unter die Arme griff – Nadeschda von Meck. 1881, nach der Geburt des ersten Kindes Antoninas von einem anderen Mann, konnte die Ehe wegen Ehebruchs geschieden werden.
1887 überwand Tschaikowsky seine Hemmungen und fing an, Konzerte selber zu dirigieren. Auf Konzerttourneen durch Europa erlebte er wahre Erfolgsräusche und bekam zugleich die Gelegenheit, berühmte Kompositionskollegen wie Dvorák, Gounod, Brahms, Grieg oder Fauré zu treffen.
1891 führte ihn eine Auslandstournee sogar nach Amerika.
Szene aus Schwanensee
Sein letztes Lebensjahr war ein Jahr der Höhenflüge. Tschaikowsky war über alle Maßen beliebt und verehrt. Sein größter gefürchteter Alptraum, das Bekanntwerden seiner Homosexualität, holte ihn jedoch ein und ein „Ehrengericht“ von Mitgliedern der St. Petersburger Rechtsschule, die er einst selber besucht hatte, legte ihm den Freitod nahe, um einen Skandal zu vermeiden. Kurz darauf starb er an Cholera, wobei man bis heute nicht weiß, ob er sich diese absichtlich zugezogen hat. Er wurde auf dem Friedhof des Alexander-Newskij-Klosters in St. Petersburg begraben.